Ein Smartwatch, die die Stimmung und das Stresslevel der Kollegen analysiert.

Stimmungsbarometer fürs Handgelenk

Wenn die Stimmung im Team gut ist, klappt meist auch die Zusammenarbeit, oft sogar von ganz allein. Zukünftig soll das Arbeitsklima mithilfe von Mood Predicting Wearables und künstlicher Intelligenz noch besser werden.

„Zusammenkommen ist ein Anfang, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt und Zusammenarbeiten ist Erfolg“ – so die Erkenntnis des US-Unternehmers Henry Ford, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Einführung der Fließbandfertigung den Automobilbau revolutioniert hat. Anfang des 21. Jahrhunderts, im Übergang vom Industrie- zum Digitalzeitalter, hat sich an der zentralen Bedeutung von Zusammenarbeit als wichtigem Erfolgsfaktor für Unternehmen nichts geändert. Zentrale Faktoren für die Qualität der Zusammenarbeit in Teams sind die (emotionale) Stimmung im Team sowie das Stress-Level der einzelnen Team-Mitglieder.

Stress, Stimmung, Erfolg und Effizienz hängen zusammen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist bereits seit längerem alarmiert und warnt, dass im Jahr 2020 jede zweite Krankmeldung auf Stress zurückzuführen sein wird. Aber wie lässt sich feststellen, ob man selbst oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestresst sind? Beim Zusammenarbeiten in „Echtzeit“ können aufmerksame Teammitglieder anhand von Körpersprache und Mimik feststellen, wie es den anderen geht. Oder man kann auch – ganz altmodisch – einfach mal fragen, wie es geht, denn zumindest theoretisch gibt es am Arbeitsplatz immer noch die Möglichkeit, miteinander über Befindlichkeiten wie Stress oder die bedrückende Stimmung im Team zu sprechen und sich auszutauschen. Praktisch aber ist der Arbeitsalltag oft von hohem Zeit- und Termindruck geprägt – eine ungünstige Voraussetzung für die wichtigen Themen Kommunikation und Austausch.

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Digitale Sprachanalyse: Stress und Stimmung kann man per Plug-in messen

Schon beim analogen Arbeiten in Echtzeit ist es also mit dem Arbeitsklima nicht ganz einfach. Noch größer ist die Herausforderung aber in virtuell miteinander arbeitenden Teams – wie bekommt man da die Stimmung des oder der anderen mit? „Slack“, ein Start-up aus San Francisco, geht hier neue Wege, um die Kommunikation in Teams zu verbessern. Und wie? Eine der neuen Slack-Team-Chat-Funktionen zeigt per Plug-in und Sprachanalyse der teilnehmenden Mitarbeiter und Kollegen im Chat an, ob diese gestresst sind. Oder ob es andere Irritationen gibt. Der Algorithmus funktioniert quasi wie ein stiller Zuhörer, der Sprachmuster analysiert und Stimmungen wie Glück, gute Laune, Irritationen, Enttäuschungen oder Stress erkennt und anzeigt.

Zukunftsvision: ein Stimmungsbarometer am Handgelenk

Auch am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird gerade ein „Mood-Predicting-Wearable-AI-System“ entwickelt – eine Art Fitness-Uhr fürs Handgelenk, die Gespräche und ihre emotionale Lage erkennen kann. So ein Algorithmus könnte etwa zukünftig Menschen mit Asperger-Syndrom oder Angst-Patienten im Alltag unterstützen und ihnen helfen, sich bei der Interpretation sozialer Signale ihrer Mitmenschen sicherer zu fühlen, heißt es dort. Noch befinden sich die Wearables im Entwicklungsstadium, doch erste Tests laufen bereits. Vielleicht wird es in der Arbeitswelt von morgen schon bald selbstverständlich, mit Hilfe von Meeting-Algorithmen Kommunikation, Stimmungen und Stress-Level im Team aufzuzeichnen, um sie zu analysieren und zu verbessern.

„Bitte denken Sie an Ihre Gesundheit. Senken Sie Ihr Stress-Level jetzt!“

Hätte dann wohl jeder – vom CEO bis zum Praktikanten – ein eigenes kleines Stimmungsbarometer am Handgelenk, vielleicht ähnlich aussehend wie eine größere Fitness-Uhr? Eine Art künstlich-intelligenter Mini-Coach, der dabei hilft, die Stimmung und persönliche Situation der Kolleginnen und Kollegen sowie die eigene Stimmung in Echtzeit besser einzuschätzen und zu verstehen? Ein Barometer, das dann womöglich auch noch direkte Anweisungen und Tipps gibt, wie sich die festgestellte Qualität der Stimmung und Team-Kommunikation besser und effizienter gestalten lässt? Vielleicht heißt es dann plötzlich auf dem Display: „Stresswerte stark erhöht! Bitte denken Sie an Ihre Gesundheit. Sie und Ihr Team brauchen eine Pause. Laden Sie Ihre Mitarbeiter doch einfach mal wieder ein. Frisch gepressten Orangensaft gibt es nur 550 m von Ihrem Office entfernt … “.

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