Innovation ist gut. Open Innovation ist viel besser

Innovation ist gut. Open Innovation ist viel besser

Interne Ideen aus Ihrem Unternehmen und externe Ideen fließen bei Co-Innovation gemeinsam in die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ein. Wissensaustausch und Vernetzung verbessern und beschleunigen so jeden Innovationsprozess.

Erfinder und Begründer der Open Innovation ist der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Henry William Chesbrough. Er prägte den Begriff Open Innovation und ist Autor dreier Bücher zum Thema.

Mit Open Innovation, oft auch als Co-Innovation bezeichnet, bekommt die Strategie einen Namen, mit der sich Unternehmen Wissen von außen holen. Der Zusammenfluss interner und externer Quellen führt im Unternehmen zu Innovationen, die es allein nur unter schwierigen Bedingungen oder gar nicht entwickeln könnte.

Die Öffnung der internen Innovationsprozesse nach außen und die Nutzung externer Quellen begann mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Auf- und Ausbau digitaler Geschäftsprozesse.
Was aber sind externe Quellen? Das können Universitäten, Forschungsinstitute oder Start-ups sein. Diese Quellen können aber auch in Geschäftsparter-, Kunden- oder Lieferantenkreisen entstehen. Sie werden exklusiv oder partiell in den Prozess zur Entwicklung von Ideen für neue Produkte oder Dienstleistungen eingebunden.

Durch Kooperation zur Innovation

Diese Interessensgemeinschaften können die Ergebnisse gemeinsamer Projekte verbessern und die Risikoverteilung zwischen den beteiligten Partnerinnen und Partnern ausgleichen.

KMUs, die nur mit internen Experten nach Innovationen suchen, befinden sich dabei auf einem kleineren, eingeschränkten Lösungsfeld. Die Vorteile von Open Innovation sind damit deutlich:

  • Es entstehen mehr und innovativere Ideen, zum Beispiel durch den Zugang zu oft völlig unterschiedlichen Perspektiven und Expertisen.
  • Das Wissen, zum Beispiel über Kundenwünsche und Märkte, wird geteilt.
  • Der Austausch über neue Technologien und Expertisen führt zu neuen Lösungsmöglichkeiten.
  • Die Steigerung der Innovationsqualität bringt zudem schnellere Entwicklungszeiten. Denn die benötigte Expertise ist bereits vorhanden und muss nicht erst aufgebaut werden.
  • Entwicklungsrisiken verringern sich, da sie durch die Kooperation geteilt werden oder sich durch die Arbeit mit erfahrenen Fachleuten reduzieren lassen.
  • Mitunter entstehen auch Möglichkeiten für öffentliche Förderwege, etwa bei der Zusammenarbeit in F&E-Konsortien.

Vorbereitung und Umsetzung der Open Innovation

Wie in jedem Prozess, der in der digitalen Welt stattfindet, muss die Kultur und die Struktur des Unternehmens darauf vorbereitet sein, den Innovationsaustausch auch zuzulassen.

Führen durch Loslassen ist für viele Unternehmen eine völlig neue Form der Führung. Um aber Open Innovation zum Erfolg zu verhelfen, muss das Management dieses Credo leben. Da die Umsetzung nicht über Nacht geschehen kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich langsam mit der Thematik anzufreunden.

  • Durch Crowdsourcing. Dafür erstellen Unternehmen eigene Plattformen und lassen dort Ideen einreichen.
  • Durch kostenlose unabhängige Open-Innovation-Plattformen.
  • Durch permanente Open-Innovation-Plattformen. Procter & Gamble öffnete zum Beispiel schon vor zehn Jahren seine Tore und kreierte mit Connect + Develop (C+D) eine interaktive Ideen-Plattform, auf der das Unternehmen zum Beispiel seinen Forschungsbedarf veröffentlicht.
  • Durch die LEAD-User-Methode. Dieser Ansatz bindet innovative Anwender- und Expertenquellen über Workshops in den Innovationsprozess ein. Hierbei arbeiten nicht nur Nutzer und Kunden aus dem eigenen Markt zusammen, sondern auch Lead User aus verwandten Branchen, die sich ähnlichen Herausforderungen stellen. Das eröffnet einen weiten Lösungshorizont und schafft die Basis für innovative Lösungen. Unternehmen wie Gardena wenden diese Methode an.
  • Durch Feedback zu Konzepten und Prototypen. Die Öffnung der Innovationsprozesse ermöglicht ein sehr frühzeitiges Feedback, vor allem von Kundinnen und Kunden, die Konzepte oder Prototypen testen.

Die Vorteile der Open Innovation für KMUs

  • Es lassen sich interne Ideen umsetzen, die sonst unerforscht blieben.
  • Es lassen sich Zugänge zu externen Ideen sichern.
  • Unbekanntes oder teilweise verborgenes Innovationspotenzial lässt sich besser nutzen.
  • Durch das vergrößerte Wachstumspotenzial steigt die Attraktivität für Geldgeber.
  • Größere Unternehmen ermöglichen KMUs den Zugang zu Wissen und zu Ressourcen, die ansonsten unerschwinglich blieben.

Open Innovation heißt die Strategie, externe Quellen zu nutzen, um Innovationen im Unternehmen zu schaffen. Lesen Sie hier, wie das zu neuen Ideen und besserer Kundenintegration führt #jobwizards https://job-wizards.com/de/innovation-ist-gut-open-innovation-ist-viel-besser/

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Intern KMU, extern KMU

Vielen kleinen und mittleren Unternehmen fehlt es häufig an den finanziellen Mitteln, die für zielgerichtete Innovationsprozesse nötig sind. Deshalb müssen sie bei der Suche nach weiteren benötigten Ressourcen kreativ vorgehen.

Das hat häufig die Auslagerung bestimmter Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Folge. Forschung in Bereichen, die nicht Teil der eigenen Kernkompetenzen sind, gehört dazu.

KMUs können Open Innovation zum Beispiel für die Zusammenarbeit mit anderen KMUs nutzen. So können durch Arbeitsbeziehungen zu Partnern aus der Industrie rentable Produkte und Dienstleistungen entstehen.

Der Weg zum Erfolg führt in diesem Fall über die Zusammenführung traditioneller Formen der (internen) Innovation mit neueren Formen (Open Innovation).

In diesen Formen ist Open Innovation möglich:

  • Outside-in: Ideen, die von außen kommen, werden zum Beispiel durch Lizenzgebühren bezahlt. Die Weiterbearbeitung dieser Ideen erfolgt dann häufig in den Bereichen oder Abteilungen des Innovationsmanagements.
  • Inside-out: Dabei erfolgt die Ausgliederung von Ideen und Prozessen, die im Unternehmen selbst entstanden sind. Als Innovationspartner tritt hier meist ein Start-up auf, das eigens für diese Weiterentwicklung gegründet wird.
  • Kooperativ: Hier erfolgt die Entwicklung von Ideen gemeinsam. So lassen sich beispielsweise durch die Zusammenarbeit von Hersteller und Lieferant Prozesse und Kosten optimieren.

Open Innovation auf einer Plattform

Technologien erlauben es Unternehmen, Open-Innovation-Projekte einfach umzusetzen. So helfen Open-Innovation-Plattformen beim Aufbau einer eigenen Community, die sich aus Kunden-, Partner- oder Lieferantenkreisen zusammensetzt.

KMUs, die eine langfristige Open-Innovation-Strategie verfolgen, können dafür eine Software nutzen, die einen definierten Nutzerkreis anspricht und zum Beispiel zu einer Ideenfindungskampagne einlädt.

Eine Reihe von Beispielen macht deutlich, dass es möglich ist, Plattformen für verschiedene Aufgaben zu entwickeln:

  • Innocentive etwa hilft hauptsächlich bei der Lösung technischer Fragen. Den Service nutzen Entwickler und Ingenieure aus der ganzen Welt.
  • Die gemeinsame Entwicklung sozialer Projekte erfolgt auf Plattformen wie One Billion Minds.
  • 99designs bietet Grafikern und Webdesigner eine Plattform. Hier können Unternehmen und Privatpersonen Designs entwickeln lassen.
  • BRENET (Building and Renewable Energies Network of Technology), das „Nationale Kompetenznetzwerk Gebäudetechnik und Erneuerbare Energien“ in der Schweiz, bietet für den Wissens- und Technologietransfer Planungsprozesse und -instrumente an. Damit wird die Gebäudesimulation erleichtert.
  • Konica Minolta ist eine Kooperation mit der englischen Straßenzeitung The Big Issue eingegangen. Eine Augmented-Reality-Reise, die in der Zeitschrift startet, hilft den obdachlosen Verkäufern, ihre Geschichte zu erzählen. Der Abverkauf stieg.

So liefert Open Innovation in all seinen Anwendungsformen eine so einfache wie faszinierende Erkenntnis: Wenn viele Köpfe am selben Problem arbeiten, werden Aufgaben schneller und besser gelöst.

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